FOTOGRAFIE

Für mich gehören Musik, Film, Malerei, Fotografie und grafisches Design absolut zusammen. Die Illustration der Musik wenn man so will. Und genau dies verwirrt viele Leute, da sie immer der Meinung sind, dass man doch nur in einem Bereich Leistung erbringen kann. Ja natürlich! Ich erbringe auch nur in einem Bereich Leistung. Nämlich in dem Bereich der Kunst. Ich war, wie ich glaube, noch nie ein Musiker, sondern schon immer vielmehr ein Erzeuger von Atmosphären und Stimmungen. Das Medium ist dabei völlig zweitrangig und nur Mittel zum Zweck. Über die Jahre habe ich so immer wieder meine CD-Cover, Plakate, eine Zeitung und auch diese Internet-Seite selbst gemalt und gestaltet. Darüber hinaus habe ich schon seither meine eigenen Künstlerportraitfotos geschossen. Denn ich glaube, dass dieser Akt der Selbstdarstellung ein äußerst zerbrechlicher und intimer Moment ist, den ich mit niemandem teilen könnte. Man versucht seine Seele vor die Linse zu locken und im richtigen Moment abzudrücken. Lang lebe daher der Selbstauslöser; mein mechanischer und willenloser Helfer. Mit etwas Zeit, einer guten Kulisse, extremer Beharrlichkeit und einem Auge fürs Wesentliche, glückte mir so manch toller Schnappschuss, den bestimmt kein Profi hätte besser machen können. Mal von der Technik und meiner ungeschminkten Visage abgesehen. ;-)

Meine Designs sind eine Mischung aus Fotografie, Zeichnungen, Collagen, Kalligrafie und Montagen. Ich liebe es stundenlang am PC mit guter Musik etwas Wein und Zigarren meine Vorstellungen zu Visualisieren. Das wichtigste hierfür ist eine digitale fünf Megapixel Kamera. Eigentlich nicht für den professionellen Bereich ausgelegt, konnte ich mit ihr aber bisher alle Ideen verwirklichen und qualitativ hochwertig umsetzen. Wie sagt man so schön: "Was nützt einem die beste Ausrüstung, wenn man keine Fantasie besitzt." Mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln habe ich so immer das Beste gemacht. Und genau dieses Talent, Möglichkeiten zu erkennen und zu realisieren, zeichnet mich aus; ebenso eine konstante Unzufriedenheit, die meine Kunst stets voran trieb. Viel zu viele Menschen sind einfach nicht bereit für ihre Kunst zu bluten und Freizeit zu opfern. Das eigene Engagement ist hier letztendlich alles was zählt. Über Talent und Genialität lässt sich streiten; grenzenlose Hingabe macht da viel wett.

Die Fotoserie "Verlassene Räume", welche als geschlossenes Kunstwerk für sich allein stehen kann, machte ich unter dem Pseudonym Lilly´mo für meine Kunstzeitung "Anti-De-Generation". Jene melancholische Fotogeschichte über das Walter Kleber Haus, ist mir wirklich sehr gut gelungen und kann in Sachen Atmosphäre und Düsternis ein gehaltvolles Statement, über Verfall und Kapitulation eines Sonderlings, abgeben. In seinem verwaisten Haus wurde ich während der Recherche und Fotoarbeit auf mich selbst zurückgeworfen. Jene Angst, dass kein Mensch vor so einem Schicksal sicher ist, bleibt das einzige was mich in diesen bedenkenswerten Zeiten unserer erbärmlichen Gesellschaft noch zum fühlenden Menschen macht. Ich ließ diese traurige Stimmung auf mich wirken und gedachte eines besonderen Menschen, den niemand wirklich kannte.

Eigentlich bräuchte ich einen Manager, der mir sagt, was ich zu tun habe und mir tatkräftig unter die Arme greift. Denn leider liegt diese tolle Fotoserie, die doch besser in einem Museum oder einer Ausstellung aufgehoben wäre, nur auf meiner Festplatte herum. Wenn man alles selbst bewerkstelligen muss, kommt man irgendwann an diesen Punkt fehlender Energie und Muse. Man kann nicht jeden einzelnen Bereich gleichwertig füllen. Und ein Künstler sollte doch auch nur für seine Kunst verantwortlich sein und nicht für deren Verkauf oder Vertrieb.

 
 
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